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In den kommenden Wochen enthüllen wir eine düstere Chronik, die als Vorbote für das kommende LARP-Abenteuer „Krieg der Runen – Das Buch Tara“ dient. Wir öffnen das geheimnisvolle Buch der Geschichte, um euch tiefer in die düsteren Gefilde von Tara zu entführen. Die in regelmäßigen Abständen erscheinenden Chroniken spinnen ein Netz aus Intrigen, Geheimnissen und gefährlichen Wendungen. Lasst euch von den Bildern und Worten in die Tiefen von Tieftann ziehen, wo sich die Schatten der Vergangenheit mit der Gegenwart vermischen.

Vom 18.09.24 bis zum 22.09.24 in Westernohe habt ihr die Möglichkeit, eure Rollen in dieser düsteren Saga zu übernehmen. Macht euch bereit für eine Reise durch die geheimnisvollen Kräfte der Runen und die Schatten einer vergessenen Zeit. Eure Entscheidungen werden das Schicksal von Truul beeinflussen, und nur diejenigen, die sich den Herausforderungen stellen, werden in der Lage sein, die Wahrheit zu enthüllen.

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DIE CHRONIKEN VON TARA

Die Schatten weben ihr undurchsichtiges Netz über Tieftann, während die letzten Sonnenstrahlen hinter den dunklen Tannen versinken. Die Stille, die nun über dem Ort liegt, ist nicht bloß die Abwesenheit von Geräuschen, sondern eine bedrohliche Präsenz, die sich in den Herzen der Bewohner einnistet. Wie ein unsichtbarer Jäger lauert sie auf arglose Seelen, die sich dem trügerischen Frieden hingeben.

In dieser unheilvollen Stille scheint selbst Nezzrad, der sonst so stoische Wächter von Tieftann, von Unsicherheit ergriffen. Gerüchte und Geschwätz machen sich um ihn breit, als wenn er mit der Überführung der geheimnisvollen Runenschmiede nach Tieftann etwas Dunkles heraufbeschworen hat. Das obskure Artefakt, das einst so regungslos am Rand des Dorfes stand, beginnt sich zu wandeln. Ein pulsierendes Mysterium scheint in diesen Tagen aus ihm hervorzuquellen. Die Dorfbewohner erzählen von einem unheimlichen Pochen, das aus den tiefsten Tiefen der Runenschmiede ertönt. Zwei dumpfe Schläge in rascher Folge, dann eine unheimliche Stille, bevor das Pochen erneut einsetzt. Es ist, als hätte das Artefakt ein eigenes Herz entwickelt, ein Herz, das im Rhythmus der Dunkelheit schlägt und die Seelen der Anwesenden zu fesseln sucht.

Die Nacht in Tieftann wird zum Zeugen seltsamer Erscheinungen. Schatten huschen durch die Straßen, flüsternde Stimmen dringen aus den dunklen Winkeln des Dorfes. Die Bewohner lauschen mit verunsicherten Blicken, während sich in der Dunkelheit das Grauen regt. Als ich mich hinlege, verweigert mein Verstand mir den friedlichen, ersehnten Schlaf. Eine unsichtbare Gestalt, wie der Hauch eines Albtraums, reibt an meinen Sinnen. Es streicht mir sanft über die Wange, den Hals entlang und legt sich bedrohlich auf mein Herz. Eine Präsenz, bereit, von mir Besitz zu ergreifen, bereit, mich in den Abgrund zu ziehen.

So liegt Tieftann in der umarmenden Dunkelheit, ein Ort, dessen Schicksal von den schleichenden Schatten und dem geheimnisvollen Herzschlag der Runenschmiede verwoben ist. Unwissend und verletzlich lauscht die Stadt dem Flüstern der Finsternis, die sich über sie legt.

Der nächste Morgen bricht an, und obwohl die ersten Sonnenstrahlen die beklemmende Stille der Nacht vertrieben haben, liegt etwas Unheilvolles in der Luft, das Tieftann in einen Schatten seiner selbst verwandelt. Die Bewohner des Dorfes wirken wie Marionetten ohne Fäden, ohne Lachen, ohne das gewohnte Gespräch miteinander. Ihre Gesichter sind zu Salzsäulen erstarrt, ohne Gefühl, ohne Glück.

Ich verlasse mein Haus und begebe mich auf den vertrauten Weg zu den Ställen. Doch kein gewohntes Vogelgezwitscher, kein lebhaftes Wuseln auf dem sonst so belebten Waldboden begleitet mich. Stattdessen dringt ein leises Wimmern an mein Ohr, ein trauriger Abgesang aus der Ferne. Ein Drang in mir will fliehen und sich verstecken, doch ich sammle meine Kräfte und überwinde den Zwang.

Endlich erreiche ich Seppis Hütte. Das Wimmern verstummt nicht. Mit einem leisen Quietschen öffnet sich die Tür und ich trete ein. Seppi liegt leblos auf dem Boden, seine Tochter über ihm gebeugt, Tränen und verzweifelt, fuchtelnde Bewegungen ihrer Hände. Das Wimmern, das mich begleitet hat, findet hier seinen Ursprung. Verquollene, gerötete Augen starren mich an. „Er ist tot!“ Die Worte klingen dumpf in meinen Ohren. Ungläubig starrt sie mich an. „Verstehst du, was ich sage? Er ist tot!“ Ein stummes Nicken ist meine einzige Antwort.

Trotz der Mahnung, die durch jede Faser meines Bewusstseins schrillt und mich auffordert, etwas zu empfinden, bleibt mein Inneres unberührt. In mir liegt eine unheimliche Leere, eine emotionale Wüste, die den Verlust einer mir vertrauten und geschätzten Person, eines Lebens voller Güte gleichgültig vorübergehen lässt. Tieftann scheint in einem Alptraum gefangen zu sein, und ich stehe reglos inmitten der Schatten, die sich über das Dorf gelegt haben. Ich drehe mich um und verlasse das Haus genauso geräuschlos, wie ich es betreten habe.

Im immer gleichen, dumpfen Rhythmus vergehen die Tage. Die Zeit selbst scheint eingefroren, ein undurchsichtiges Grau hält das Dorf Tieftann in seinen Klauen. Wie Schatten bewegen sich die Bewohner durch ihren Alltag, doch ihre Augen sind stumpf, ihr Blick leer, als würde die Dunkelheit langsam ihren Geist einnehmen. Während die Tage zu einem undurchdringlichen Nebel verschmelzen, verändern sich auch meine Träume. Eine geflügelte Gestalt huscht durch sie und versucht, eine dunkle Form anzunehmen. In meinen nächtlichen Visionen sitze ich auf einem alten, wackeligen Holzkasten vor meinem Kamin. Die Flammen züngeln hungrig um die Holzscheite, doch es bleibt kalt, als würde das Feuer von unsichtbarer Hand erstickt. In den Rauchschwaden tanzen ungreifbare Gestalten, formlose Wesen, die sich in der Dunkelheit verbergen.

Eine Schlange, schwarzer als die dunkelste Nacht, windet sich durch den Rauch, nährt sich von der Ungewissheit, die in der Luft liegt. Sie wartet geduldig und wächst mit jedem Moment des Zweifels. Hornartige Gebilde, geboren aus Dunkelheit und Leere, erheben sich, um das Licht aufzuspießen. Sie ragen drohend in die Höhe. Als wollten sie den letzten Funken Hoffnung ersticken. Der Herzschlag der Runenschmiede, einst leise und geheimnisvoll, hat nun alles durchdrungen. Sein Klang, ein durchdringendes Pochen, hallt durch die Nächte von Tieftann und erfüllt die Herzen der Bewohner mit Unruhe. Es ist, als hätte das Artefakt, das einst als Segen galt, seine wahre Natur offenbart und sich in den Schatten des Verderbens gehüllt.

So befinde ich mich in einem Alptraum, zwischen düsteren Tagen und beunruhigenden Träumen, während sich das Unheil über Tieftann legt und die Grenzen zwischen Realität und Finsternis verschwimmen.

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