Runenkunde

Im Laufe der Zeit gab es viele Runenkundige. Aber Agador von Siebenheim war ein unerreichter Meister dieser Kunst. Mit einer Begabung und einem Verständnis, das seinesgleichen sucht, schuf er die erstaunlichsten Runen. Eine seiner herausragendsten Schöpfungen ist die geheimnisvolle Runenschmiede auf Truul. Dieses einzigartige Bauwerk ist in der Lage, die Herstellung von Runen zu beschleunigen und sie wieder aufzuladen. Um die Schmiede benutzen zu können, benötigt man spezielle Zutaten, die überall auf der Insel zu finden sind.

OT INFO

Agador von Siebenheim war der größte Runenmeister aller Zeiten. Sein Wissen und seine Kunst waren unübertroffen. Im „Krieg der Runen“ wandeln die Teilnehmer auf den Spuren dieses Runenmeisters und haben die Möglichkeit, seine besondere Kunst zu erlernen. Da die Fertigkeit der Runenkunde keine LARP-übergreifende Fertigkeit ist, haben wir uns entschlossen, diesen „Weg“ als eigenständige „Kunst“ einzuführen. Runen verhalten sich (im übergeordneten Sinne) wie alchemistische Tränke oder Knickfoki. Das heißt, sie müssen vor ihrer Verwendung hergestellt werden. Die Herstellung von Runen ist sehr aufwendig und zeitintensiv, bietet aber auch große Vorteile. Sie können von jeder Charakterklasse hergestellt werden und kosten aufgrund der zeitaufwendigen Herstellung keine Erfahrungspunkte. Vielmehr gilt das Prinzip: „Was man hat, hat man“. Die Runenkunde kann ein mächtiges Werkzeug sein, das man sich durch Fleiß aneignen kann. Auf diesem Weg stellt sie auch eine stimmungsvolle Möglichkeit dar, viele Effekte zu erzeugen, die nur auf diesem Weg erreicht werden können. Runen bedienen sich weder der arkanen Magie, noch können sie als klerikal eingestuft werden. Aus diesem Grund ist es auch nicht möglich, ihnen mit den normalen Effekten der Magie im LARP zu begegnen.

Ingredienzien

Kristalle

Eine der wichtigsten Komponenten, um die Runenschmiede nutzen zu können, sind die Kristalle, die überall auf Truul zu finden sind. Diese sind aufgrund ihrer robusten Struktur, ihrer Beschaffenheit und ihres Alters mit einer Essenz aus der Zeit der ersten Schöpfung angereichert. Mit dieser Essenz lädt die Schmiede den Runenrohling auf und lenkt ihn in die gewünschte Richtung, so zumindest die gängige Theorie. Dabei ist nicht die Größe der Kristalle entscheidend, sondern ihr Verhältnis zueinander. Deshalb sollte man immer darauf achten, dass dieses Verhältnis gewahrt bleibt, um unangenehme und manchmal gefährliche Fehlschläge in der Runenherstellung zu vermeiden. In den Aufzeichnungen von Agador ist von sieben verschiedenen Kristallarten die Rede.
BINAST, ein violettfarbener Kristall, steht für Beständigkeit und Stabilität.
TARANID ist ein roter Kristall, der für Veränderung und Kraft steht.
DIASTAN ist ein klarer, fast weißer Kristall, der Reinheit symbolisiert.
LIGUSTID, blau, der Inbegriff von Anpassungsfähigkeit und Flexibilität.
KALPAST, ein grüner Kristall, der für Wachstum und Veränderung steht.
ETRIUM, golden schimmernder Kristall. Symbol der Rechtschaffenheit.
MENTRIN, Inbegriff verborgener Motive.
„Ich, der ich aus Staub geboren bin, kann die Macht, die in diesen Kristallen steckt, und ihre Entstehung noch nicht begreifen und ich zweifele daran, dass ich jemals dazu in der Lage sein werde. In der myrrthianischen Donnerfeste stieß ich auf Aufzeichnungen von Zwergen, wahren Meistern der Edelsteinbearbeitung, die darauf schließen lassen, dass diese kostbaren funkelnden Steine ein Nebenprodukt der ersten Schöpfung sind. Meriat Graufaust, die wohl bedeutendste Schmuckschmiedin ihrer Zeit, war felsenfest davon überzeugt, dass die gebündelten Aspekte der Göttermutter, noch bevor sie ihre Kinder erschuf, das von ihr erschaffene Land durchdrangen und unter anderem diese Kristalle als Nebenprodukt, als ewige Zeugen, zurückließen. Sie hat die ihnen innewohnenden Aspekte akribisch erforscht und ihre Entdeckungen sorgfältig dokumentiert. Ich hege den Verdacht, dass es noch eine weitere Kristallart gibt, doch ist dies zu diesem Zeitpunkt nur reine Spekulation“.

Erze

Eine weitere unverzichtbare Zutat für die Herstellung von Runen in der Runenschmiede sind verschiedene Erze. Diese kleinen Nuggets, die meist in der Nähe größerer Gesteinsansammlungen zu finden sind, sind nicht besonders dicht und enthalten nur einen sehr bescheidenen Anteil an Edelmetallen. Trotz ihres inflationären Vorkommens und ihres eher geringen Wertes sind sie für den angestrebten Zweck völlig ausreichend. Die Erze werden von der Runenschmiede in den Rohling eingearbeitet und bilden einen für das Auge unsichtbaren Knoten, der die aus den Kristallen gewonnene Kraft in ständiger Bewegung hält und am Entweichen hindert. Auf diese Weise sind die fertigen Runen langlebig und verlieren im Laufe der Zeit bis zu ihrer Verwendung nichts von ihrer Kraft.
Traditionell werden Gold-, Silber- und Kupfererze in unterschiedlichen Verhältnissen zueinander verwendet, um Runen herzustellen. Zahlreiche Versuche bestätigen, dass die Runenschmiede nicht in der Lage ist, überschüssiges Erz zu verwerten und dieses einfach zerstört. Sie benötigt jedoch die für die Runenherstellung notwendigen Mindestmengen. Sind diese Materialien nicht im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden, kann die Schmiede ihre Arbeit nicht beenden und zerstört in einem selbst initiierten Reinigungszyklus alle hinzugefügten Komponenten.
 
Die gängigsten Erze, nach Vorkommen aufgelistet sind Kupfer, Silber und Gold. Natürlich hat Truul auch andere Erzvorkommen, diese erscheinen jedoch zur Runenherstellung eher ungeeignet. Weitere Experimente folgen.

„Der Erfolg des Goldwaschens hängt unter anderem auch davon ab, an welchen exponierten Stellen der Sand für das Goldwaschen entnommen wird. Die Technik und der Ablauf sind einfach und können von jedem erlernt werden. Wähle einen bequemen Platz am fließenden Wasser. Fülle die Goldwaschschüssel mit der Goldsandmischung. Schüttle die gefüllte Schüssel unter Wasser etwa zehnmal kräftig, so dass das schwere Gold auf den Boden der Waschpfanne sinkt. Gleichzeitig lösen sich die staubigen Bestandteile vom Sand. Beende das Schütteln und bewege die leicht geneigte Schüssel unter Wasser seitlich hin und her, damit der jeweils oberste Teil des Sandes abfließen kann. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis sich noch etwa eine Handvoll Material in der Goldwaschpfanne befindet. Dieses Konzentrat wird mit einem halben Liter Wasser aus der Pfanne gehoben. Dazu wird der verbliebene Sandanteil in vorsichtigen kreisenden Bewegungen immer weiter über den Schüsselrand hinaus gewaschen, bis die ersten Goldkörner sichtbar werden. Diesen Vorgang wiederholen und das Gold mit einer Pinzette, einem Zahnstocher oder einem trockenen Finger in ein mit Wasser gefülltes Röhrchen geben. Die Technik des Goldwaschens besteht darin, das leichtere Sand-Kies-Gemisch über den Rand der Waschpfanne hinaus zu spülen. Das schwerere Gold bleibt auf dem Boden der Waschpfanne zurück.“

Symbole

Agador von Siebenheim suchte auf seinen Reisen nach den wahren alten Zeichen. Er war unübertroffen in seinen Kenntnissen der Symbologie und Ikonologie. Er studierte die Zeichen der Menschen, Zwerge und Elfen, bevor er sich den Feensymbolen der Anderswelt zuwandte. Es wird vermutet, dass er einen Teil seines Wissens aus der Beobachtung seiner Umgebung schöpfte. Nachdem er gelernt hatte, die jedem Wesen innewohnende Symbolik zu erkennen, beschäftigte er sich intensiv mit den Gestirnen und ihrer Ausrichtung zueinander. Dass er dafür eine besondere Begabung hatte, steht außer Frage, aber manche behaupten felsenfest, er sei einen Handel eingegangen, um eine Rune zu erlernen, die ihm alles offenbaren könne. Beweise für eine solche Rune der Erkenntnis wurden jedoch nie gefunden.

Es ist die Schönheit, die jedem Lebewesen und jedem Gegenstand innewohnt, die mich fasziniert und stundenlang fesseln kann. Gestern habe ich einen kleinen Skorpion beobachtet. Er ging gerade seinem Tagwerk nach, als ich ihn entdeckte. Gefühlt mehrere Stunden standen wir beide reglos da und betrachteten uns. In der Gestalt eines Skorpions liegt Macht verborgen. Ein so kleines Wesen kann dem größten Krieger Respekt einflößen. Er ist Kämpfer und Assasine zugleich. Mit seinem Gift kann er Riesen bezwingen, und seine Schere teilt alles unerbittlich in zwei Hälften. Irgendwann habe ich das Symbol hinter dieser Kreatur verstanden. Es fällt mir immer leichter. Demnächst werde ich beginnen, mit dem neu erworbenen Wissen zu experimentieren. Könnte es sein, dass dieses Symbol in der Lage ist, die Wirkung von Angst mit Lähmung zu verbinden? Die Experimente werden es zeigen – das tun sie immer. Zunächst einmal muss ich meine Jungs warnen, vorsichtig zu sein, wenn sie hier herumtollen.

Sonstige Komponenten

Neben speziellen Kristallen und Erzen werden für die Herstellung von Runen in der Schmiede auch einige sehr individuelle Zusätze benötigt. Besonderes Augenmerk ist auf die Komponenten Astralit und Palasarit zu legen, die im Folgenden aufgelistet werden. Die „Zusätze“ sind symbolisch zu verstehen. Sie können ersetzt oder verändert werden. In diesem Fall wird direkt mit der SL vor Ort entschieden, in welche Richtung die Runenherstellung gehen soll.

Astralit

Diese Ingredienz besteht aus Fäden, die aus der Astralebene, der Heimat aller Magie, in die materielle Ebene geweht werden. Diese, in der Umgangssprache „Astralitfäden“ genannte Zutat sorgt dafür, dass alle Komponenten im Runenrohling miteinander verbunden und verknüpft werden. Astralit kann in kleinen Netzen, die wie Traumfänger anmuten, gesammelt und dann geerntet werden. Da der Schleier zwischen den Ebenen auf Truul besonders durchlässig ist, kann es hier besonders gut geerntet werden. Astralit erscheint unseren Augen wie Fäden. Die Astralebene wird fortwährend von einsamen Weber gepflegt und erneuert. Die „Astralitfäden“ sind ein Nebenprodukt dieser Erneuerung und werden von der Runenschmiede verwendet, um alle Bestandteile des Runenrohlings während des Schmiedeprozesses miteinander zu verbinden und zu verschmelzen. Astralitfäden können in kleinen Netzen, die wie Traumfänger aussehen, gesammelt werden. Wer weiß, welche Geheimnisse und Kräfte dieses faszinierende Material noch birgt?

Astralit erinnert an zerrissene helle Garnfäden mit silbernem Schimmer. Man sagt, dass Truul seit jeher ein ausgezeichneter Ort zum Sammeln und Verwerten dieser Fäden war. In alten Zeiten sollen ganze Fanggründe voller Netze bereitgestanden haben, um diese Fäden einzusammeln, die als Restmaterial der Erneuerung aus der Astralebene zu uns herübergeweht werden. Traumfänger eignen sich meiner Erfahrung nach besonders gut zum Sammeln. Auch hier scheint mir die Symbolik eine entscheidende Rolle zu spielen. Der Herr der Träume ist seit jeher tief mit dieser Insel verbunden. Ich habe mit Magiern gesprochen, die der Meinung sind, dass diese Fäden keine andere Verwendung haben, als etwas zu binden. Ich frage mich, ob das auch für Wesenheiten gilt.

Palasarit

Palasarit ist ein faszinierendes Material, das auf der abgelegenen Insel Truul gefunden wird. Es hat eine leuchtend blaue Farbe und ist sehr feinkörnig. Seine einzigartigen Eigenschaften machen es zu einem wertvollen Material für die Wiederherstellung von Runenrohlingen, die ihre Energie verloren haben. Man sagt, dass Palasarit aus der ersten Schöpfung stammt und mit der Anderswelt in Verbindung steht. Seine Herkunft und seine mystischen Eigenschaften machen ihn zu einem begehrten Material für Runenforscher und Abenteurer, die auf den Pfaden Agadors und seines verborgenen Wissens wandeln.

Zusätze

Stoffe, die als Additive zugesetzt werden. Sie dienen als Bildsprache zur Lenkung des Motivs und beeinflussen die Wirkung der Rune. Je deutlicher das Motiv gewählt wird, desto stärker ist die Wirkung der Rune. Wenn eine Rune dem Schutz dienen soll, sollte man eher einen Stein als ein Salzkorn wählen. Beim Stein ist auf Robustheit zu achten.
Dieses Spielelement ist ganz der Fantasie überlassen. Es kann einen unglaublichen Effekt auf die Wirkung der Rune haben. Ein einzigartiges, individuelles und völlig interaktives Spiel, das nur von euch selbst bestimmt wird. Bei der Runenherstellung ist immer eine Spielleitung anwesend. Erklärt ihr, welche Zusätze ihr hinzugefügt habt und welche Absichten ihr damit verbindet. Schöpft aus dem Vollen, es muss nicht nur stoffliches Material sein. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ein Gedicht, das ihr euch dazu ausgedacht habt, ein Lied, mit dem ihr die Rune besingt, eine Erinnerung, die ihr teilt. Alles ist möglich und nichts ist richtig oder falsch.

Bekannte Runen

Es gibt bereits eine ganze Menge Runen die bekannt sind. Diese Runen stehen euch vollumfänglich in unserer Bibliothek zur Verfügung. Von den hier aufgelisteten Runen könnt ihr euch auch grafisch aufgearbeitete In-Time Versionen runterladen. Andere wiederrum wurden von den Teilnehmern unserer Conventions erschaffen und können nur auf der Veranstaltung selbst erlernt werden.

Runen
Nebelrabe

Die Rune TALLAHYR

Die Rune Tallahyr gehört zu den gängigsten Lichtrunen und ist zugleich eine machtvolle und einfach herzustellende Heilungsrune. Sie vermag es in kürzester Zeit Beschädigungen und Verletzungen an organischem Gewebe zu beseitigen.

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