Herbarium

Brennessel

Brennessel

entgiftend - nahrhaft - abführend

Die Brennnessel wird in vielen Lebensbereichen eingesetzt. In der Heilkunde, im Gemüseanbau, wo man mit der Brennnesseljauche höchst erfolgreich Gemüse düngt, in der Küche, wo sie in mageren Zeiten vor dem Hungertod rettet und sogar in der Fertigung von Nesselstoffen. Die potente Heilpflanze, für die mindestens ebenso viele Einsatzgebiete bekannt sind wie etwa für die berühmte  Kamille, die hübsche Ringelblume oder den bitteren  Löwenzahn, kommt bei der Behandlung von Erschöpfungszuständen, Blutarmut und zur Entwässerung des Körpers zum Einsatz. Sie kann auch jedem Gegengift hinzugefügt werden um die Wirkung signifikant zu steigern. Entzündliche Krankheiten des Darmes können mit Brennnesseln gut behandelt werden. Ebenso Harnwegsinfekte und zur Vorbeugung von Erkrankungen der Blase und der Nieren.

 

Die Brennnessel gehört zur Familie der Brennnesselgewächse. Man unterscheidet die bis zu eineinhalb Meter hohe „Große Brennnessel“ von der „Kleinen Brennnessel“ – beide sind zum Verzehr geeignet. Die Blätter stehen paarweise gegenüber, sind grob gesägt und hell- (jüngere Blätter) bis dunkel-grau-grün (ältere Blätter). Die Stängel und Blätter sind reichlich mit Brennhaaren versehen. Bereits bei leichter Berührung brechen diese ab und setzen das Nesselgift frei. Es verursacht unangenehme, jedoch harmlose Hautirritationen. Umgehen kann man die schmerzhafte Erfahrung, indem die Pflanze von unten nach oben angefasst wird. Wer Brennnessel ernten möchte, verwendet dazu allerdings am besten Handschuhe. Zum Verzehr geeignet sind die jungen Triebspitzen, Samen und Blütenknospen. Die Samen werden frisch oder getrocknet bzw. geröstet als Gewürz oder einfach zum Knabbern.

„Eine Sauerei, dieses Unkraut!“ Der mit Jäten beschäftigte Medicus horchte auf, trat näher und fasste das kleine Mädchen ins Auge, das den Bauern begleitete. Sofort fielen Alfred der traurige Blick und die bleichen Wangen auf. „Dein Kind leidet an Blutarmut. Und genau die von dir verachteten Brennnesseln vermögen da zu helfen. Die gehören täglich in den Salat. Ab sofort. Sag’ das deiner Frau.“ Der spinnt, ging es dem Bauern durch den Kopf, als er sich mit seiner Tochter missmutig auf den Heimweg machte. Haben diese Quacksalber Ideen. Unkraut im Salat. Aber sicher nicht bei uns, das nützt doch nichts!“ Es war dann das Mädchen, das der Mutter von der Begegnung mit dem Medicus Alfred und seinem Rat erzählte. Die Mutter entschied, dass ab sofort frische, fein geschnittene Brennnesselblätter in die Nahrung hineinkamen. Nach kurzer Zeit waren sie da, die roten Backen und die strahlenden Augen. Auch unternehmungslustig war das Kind geworden, und gerne half es nun dem Vater. Als der seine Frau fragte, was wohl die erfreuliche Veränderung bewirkt habe, lüftete sie das Geheimnis. „Was? Brennesseln? Und die haben tatsächlich geholfen? Da hatte der Medicus also Recht, und ich habe ihn belächelt.“

Die hier hinterlegten Texte, Schriftstücke, Rezepte usw. sind alle bereits grafisch aufgearbeitet und stehen euch als Download zur Verfügung. Sie können frei verwendet werden, euren Schriftsammlungen hinzugefügt werden und natürlich auch geteilt werden. Es wäre großartig wenn ihr uns als Quelle angeben würdet. Vielen Dank!

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