Pantheon

Oropher

Am Anfang war ein Gedanke und dieser war der ihre. Als noch nichts war außer wilder Energie, wurde sie geboren. Zwei Energieströme verstrickten sich ineinander und wanden sich immer weiter, bis die Kraft sich so sehr ballte, dass im Kern plötzlich ein kleiner Funke entstand, aus dem H‘ekatee geboren wurde. Im ersten Augenblick ihres Lebens sog sie die aufgestaute Energie um sich herum auf und erlangte somit ihre göttliche Macht, die ihr bis heute innewohnt. Sie ist die Göttermutter, Anfang und Ende alles Seins und dies sind ihre Kinder.

Oropher

Sein Antlitz ist das Letzte, was ein lebendes Wesen erblickt bevor es sich dem nagenden Zahn der Vergänglichkeit ergeben muss. Er ist der gemiedene Gott ­Oropher, Henker und Seelentröster zugleich. Sein Reich kann nur von jenen betreten werden die den Tod bereits umarmt haben. Jene, die er zur ewigen Ruhe bettet, hütet er mit der eisernen Entschlossenheit, die Aufgabe, die ihm von der Göttermutter aufgetragen wurde zu erfüllen. Seine schändlichen und fehlgeleiteten Taten im Krieg der Götter veränderten sein Gesicht, weshalb er es seitdem hinter einer Maske verborgen hält. ­Oropher wird die Entschlossenheit, die Ruhe, die Vergänglichkeit und die Geduld zugeschrieben.
 
Seine Kinder sind die ­Gurglir. Groß gewachsene, geflügelte Wesenheiten, die alle verstorbenen auf ihren Schwingen in das Reich ihres Vaters führen. Mit dem großen Speer, den sie tragen, ist es ihnen möglich die „Pforte des letzten Tages“ zu öffnen um die Seelen der verstorbenen unbeschadet in ­Orophers Reich eingehen zu lassen.

Aus den Aufzeichnungen der Unbekannten

Er siechte schon eine ganze Zeit vor sich hin, wurde einfach nicht mehr gesund und spürte den kalten Hauch des Todes an seiner Schulter. „Ich habe meine Ziele noch nicht erreicht. Lass mich noch ein wenig bleiben“, sagte er zur Gestalt die von gigantischen Flügeln flankiert in einer Ecke des Raumes erschienen war. „Du willst noch in Deinem Elend verweilen? Was versprichst du dir davon?“, fragte der Gurglir „Ich bin noch nicht fertig, habe mir viel vorgenommen und noch viel zu tun“, sprach der Mann. „Es tut mir leid, aber ich muss dich mitnehmen. Dein Leben ist verwirkt.“ sagte die dunkle Gestalt mit dem imposanten Speer zum kranken Mann, der auf der Schlafstätte lag. „Barmherziger Gurglir, gewähr mir noch ein Jahr, darum bitte ich dich.“ entgegnete der Mann. „Es sei dir gewährt, Mensch, in einem Jahr bin ich wieder hier, zum selben Tag, zur selben Stund.“ Das Jahr verstrich wie Sand zwischen den Fingern und als der Gurglir wiederkam musste der Mann eingestehen, dass er umsonst gewartet hatte. Von alledem was er sich vorgenommen hatte, war nichts erledigt. Er hatte nur abgewartet, dass der Gurglir wieder zurückkehrt.

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